Willkommen in unserem Shuntzentrum Kaiserslautern!

Das Shuntzentrum Kaiserslautern wurde 2023 als "Regionales Shunt-Zentrum" erfolgreich zertifiziert. Es ist damit eines von 40 Zentren bundesweit, die den hohen Anforderungen der beteiligten Fachgesellschaften hinsichtlich Qualifikation, Qualität und Anzahl durchgeführter Shunteingriffe entsprechen. Außerdem hält unser Zentrum 24/7 eine Facharztbereitschaft erfahrener Shuntoperateure oder Interventionalisten vor. Mit unserem Zentrum verbinden wir den Anspruch, ein jederzeit erreichbarer Ansprechpartner für Hausärzte, nephrologische Praxen und Patienten zu sein. 

Kooperationspartner im Shuntzentrum

Hauptkooperationspartner im Shuntzentrum sind die Abteilung für Nephrologie in Kaiserslautern, die Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in Kaiserslautern und die Praxis für Nephrologie im MVZ Kaiserslautern. Durchschnittlich betreuen wir rund 550 Patienten pro Quartal, davon rund 150 Patienten mit Hämodialyse (etwa 9.000 Dialysen pro Jahr). Es erfolgen rund 90 Eingriffe zur Shuntanlage oder Shuntrevision.

Erstanlage von Dialyseshunts und Revisionseingriffe

Betreut werden die Patientinnen und Patienten im Shuntzentrum von den Voruntersuchungen über die persönliche Beratung und die gefäßchirurgische Shuntanlage bis zur Nachsorge. Dabei stimmen sich die Gefäßchirurgen eng mit dem Nierenfacharzt jedes Betroffenen ab. Patienten, für die ein solcher Eingriff vorgesehen ist, werden in der Abteilung für Nephrologie oder der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie aufgenommen. Hier werden auch sämtliche Grund- und Begleiterkrankungen behandelt, die mit einer Nierenfunktionsstörung einhergehen. Außerdem bietet das Zentrum die Dialyse an. Darüber hinaus werden hier auch eventuell bestehende arterielle Verschlusskrankheiten diagnostiziert und behandelt. Im Shuntzentrum führen wir sowohl die Erstanlage von Dialyseshunts als auch komplizierte Revisionseingriffe in hoher Zahl durch. Die Eingriffe erfolgen meist ambulant oder kurzstationär.

Große Bedeutung des Shunts als unmittelbarer Gefäßzugang

Für Patientinnen und Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung ist die Hämodialyse von lebenswichtiger Bedeutung, um anfallende Giftstoffe aus dem Körper zu eliminieren. Bedingung für eine wirksame Hämodialyse ist, dass das Blut in ausreichender Menge und Geschwindigkeit durch das Dialysegerät und von dort zurück in den Körper geleitet wird. Über eine normale Vene am Arm lässt sich das nicht bewerkstelligen, der Blutfluss ist zu gering. Die Arterien liegen tiefer im Gewebe und sind nur schwierig und oft schmerzhaft zu punktieren. Deshalb hat die Medizin andere Möglichkeiten entwickelt, um den Blutkreislauf an die künstliche Niere anzuschließen: Wir schaffen operativ einen Gefäßzugang, indem wir eine größere Hautvene mit einer gut erreichbaren Arterie verbinden. Diese Kurzschlussverbindung wird als AV-Shunt, AV-Fistel oder arterio-venöser Shunt bezeichnet. Durch den Shunt steigt der Druck in den Blutgefäßen, der sonst aufgrund der Blutwäsche meistens zu niedrig ist. Der Shunt als unmittelbarer Gefäßzugang ist für Dialyse-Patientinnen und Patienten von allergrößter Bedeutung – sowohl für die Durchführung der Nierenersatztherapie als auch für den Erhalt der Lebensqualität.

Optimale Voraussetzungen für eine effektive Blutreinigung

Idealerweise lässt sich der Shunt unter der Haut gut tasten und problemlos mit der Dialysenadel anstechen. Somit bietet er optimale Voraussetzungen für eine effektive Blutreinigung über viele Jahre hinweg. Höchstmögliche Qualität in der chirurgischen Anlage, der Pflege und der Funktionsüberwachung eines solchen Shunts sind von größter Wichtigkeit, ebenso ein zeitnahes Erkennen und Behandeln von Komplikationen. Shunt-Anlagen oder Revisionen erfordern eine hohe Expertise.

Sorgfältige Planung, Operation und Nachsorge

Eine erfolgreiche Shuntanlage (und Shuntrevision) beruht auf einer sorgfältigen Planung, Operation und anschließender qualitativ hochwertiger Nachsorge. Die Erfahrungen der letzten Dekaden zeigen, dass Komplikationen wie akute Shuntverschlüsse, Infektionen und nicht oder nur unzureichend laufende Dialysekatheter im Verlauf bei fast jedem Dialysepatienten auftreten. Nur eine schnellstmögliche Versorgung kann den Gefäßzugang erhalten. Die Therapie setzt eine sehr enge interdisziplinäre Zusammenarbeit voraus. Aus diesem Grund haben wir am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern ein Shuntzentrum gegründet, in dem Gefäßchirurgen und Nephrologen interdisziplinär zur optimalen Behandlung unserer Dialysepatientinnen und -patienten zusammenarbeiten.

Qualitätssicherung und Strukturierung im Shuntzentrum

Gruppen, die Dialysepatientinnen und -patienten betreuen, fordern seit Jahren die Umsetzung einer Qualitätssicherung und Strukturierung. Seit einigen Jahren gibt es einen strukturierten und strengen Prüfprozess zur Zertifizierung in Referenzzentren und regionale shuntchirurgische Zentren. Damit ist ein Meilenstein in der Verbesserung der Behandlung nierenkranker Patienten vor oder unter der Dialyse erreicht worden.