Für kleine und große Herzen

Die Kinderkardiologie ist ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik. Hier betreuen erfahrene Spezialisten Kinder und Jugendliche aller Altersstufen sowie Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) rund um die Uhr auf dem höchstem Niveau. Seit Juli 2013 ist die Kinderkardiologie zusammen mit der Klinik für Innere Medizin 2 und der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Teil des neu gegründeten Herzzentrums Westpfalz. Neben einer optimalen Diagnostik und Therapie ist uns auch eine persönliche und individuelle Betreuung der Kinder und ihrer Familien sehr wichtig.

Ambulante Versorgung

In unserer kinderkardiologischen Ambulanz führen wir jährlich circa 2.500 ambulante Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) und/oder Rhythmusstörungen durch. Eine spezielle Rhythmussprechstunde sowie eine Ambulanz für Patienten mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren wurde im Jahr 2013 eingerichtet. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bieten wir zudem eine Sprechstunde für Schwangere zur Durchführung einer fetalen Echokardiografie an.

Nach der Anmeldung und Registrierung der persönlichen Daten im Sekretariat der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin leiten wir zunächst ein EKG ab. Zusätzlich messen unsere kinderkardiologischen Ambulanzschwestern den Blutdruck, die Sauerstoffsättigung sowie Größe und Gewicht. Anschließend erfolgt ein Anamnesegespräch mit dem behandelnden Arzt und eine körperliche Untersuchung.

In der Regel führen wir anschließend eine echokardiografische Untersuchung durch. Mithilfe dieser Ultraschalluntersuchung können wir die Herzinnenräume, die Herzklappen und die herznahen Gefäße darstellen. So können wir sehen, ob ein angeborener Herzfehler vorliegt oder ob die Pumpfunktion der Kammern eingeschränkt ist. Modernste Ultraschallgeräte ermöglichen zusätzlich eine dreidimensionale Darstellung der Herzhöhlen. Die Untersuchung verursacht keine Schmerzen. Damit ein ungestörter Untersuchungsablauf möglich ist und sich unsere kleinen Patienten wohlfühlen, steht neben einer Vielzahl von Spielzeugen auch ein DVD-Gerät zur Verfügung. So können sie sich während der Untersuchung einen Film nach Wahl anschauen.

In der Regel lassen sich bereits durch diese Untersuchungen sehr viele Fragen der Betroffenen beantworten. Wichtig ist uns, durch ein ausführliches Gespräch auch nach der Untersuchung auf die persönlichen Belange unserer Patienten und deren Eltern einzugehen. Neben der eigentlichen medizinischen Betreuung umfasst dies auch die Unterstützung bei Fragen nach Schule, Berufswahl, sportlichen Aktivitäten - und bei erwachsenen Frauen mit angeborenen Herzfehlern auch die Beratung bezüglich eines möglichen Kinderwunsches. Neben diesen Routineuntersuchungen führen wir im Bedarfsfall weitere spezielle Untersuchungen durch. Dabei unterscheiden wir invasive von nicht-invasiven Verfahren. Nur die nicht-invasiven Verfahren können ambulant durchgeführt werden.

Nicht-invasive Verfahren

Als Krankenhaus der Maximalversorgung bieten wir sowohl ambulant als auch stationär die modernsten Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten der Kinderkardiologie an. Zu den nicht-invasiven Leistungen der Kinderkardiologie des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern gehören:

Stationäre Versorgung

In der Regel führen wir unsere Untersuchungen ambulant durch. In Ausnahmefällen kann bei kinderkardiologischen Patienten und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern jedoch eine stationäre Aufnahme zur weiteren Diagnostik und Therapie  erforderlich sein.

Unsere Patienten werden auf unseren Normalstationen 20/3 (Säuglinge), 20/4 (Klein- und Schulkinder), 20/5 (Schulkinder und Jugendliche) oder auch auf unserer interdisziplinären Kinderintensivstation 20/2 aufgenommen. Eine Unterbringung eines Elternteils ist in der Regel ebenfalls möglich.

Invasive Verfahren

In Deutschland gibt es nur wenige Kliniken und Zentren, die auf invasive elektrophysiologische Untersuchungen spezialisiert sind. Doch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern bietet seit Langem überregional diagnostische und interventionelle Herzkatheteruntersuchungen bei Säuglingen, Kleinkindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern an.

Ein Hauptteil der Untersuchungen sind zunehmend therapeutische Eingriffe ("Herzkatheterinterventionen"). Durch diese sehr aufwändigen Untersuchungs- und Behandlungsmaßnahmen gelingt es häufig, den Kindern (weitere) Operationen am Herzen beziehungsweise den großen Gefäßen zu ersparen oder diese zunächst um mehrere Jahre zu verzögern.  

Eine Notfallversorgung instabiler Patienten mittels Herzkatheter ist 365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag gewährleistet. Darüber hinaus bieten wir für Kinder, die eine dringliche Herzkatheteruntersuchung beziehungsweise eine Katheterintervention benötigen, einen Abholdienst an. Diesen übernimmt unser kinderkardiologisch und intensivmedizinisch geschultes Personal.  

Zusammen mit den Kollegen der Inneren Medizin 2 stehen uns drei hochmoderne Katheterlabore (inklusive zweier biplanarer Röntgenanlagen) zur Verfügung. Die exakte Auswertung der Daten erfordert Messungen unter gleichbleibenden Ausgangsbedingungen. Daher ist im Kleinkindesalter meistens eine Analgosedierung oder selten auch eine Vollnarkose erforderlich. Die Betreuung der Kinder übernehmen unsere spezialisierten Kinder-Narkoseärzte. Bei älteren Kindern und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern nehmen wir die Katheteruntersuchung lediglich unter lokaler Betäubung vor.

Die Sondierung des Herzens und der herznahen Gefäße verursacht keine Schmerzen. Lediglich die Punktion der Leistengefäße zum Einführen der Katheter ist nicht völlig schmerzlos. Aus diesem Grund gibt es eine lokale Betäubung in der Leiste.

Eine individuelle Absprache mit dem Patienten und den Eltern bezüglich der Sedierung/Narkose oder der lokalen Betäubung erfolgt mit dem untersuchenden Kinderkardiologen mindestens einen Tag vor der geplanten Untersuchung.  

Wir führen alle Untersuchungen unter sterilen OP-Bedingungen unter kontinuierlichem Einsatz moderner Monitorsysteme durch. Eine Teilnahme der Eltern an der Untersuchung beziehungsweise Behandlung im Herzkatheterlabor ist aus strahlenschutzrechtlichen Gründen leider nicht möglich.