Medical School Kaiserslautern
Leuchtturmprojekt für die Region Westpfalz
Die Medical School Kaiserslautern (MSK) entsteht als zentraler Bestandteil des derzeit im Aufbau befindlichen Gesundheitscampus Kaiserslautern, einem innovativen Leuchtturmprojekt für die Region Westpfalz. In Kooperation mit der Semmelweis Universität Budapest wird hier ein zukunftsweisendes Modell für die medizinische Ausbildung entwickelt – international vernetzt, praxisnah und interprofessionell.
Medizinstudiengang jetzt auch in Kaiserslautern
Wer bereits sein Abitur gemacht hat, hat die Möglichkeit, sich für ein Medizinstudium an der Medical School Kaiserslautern und der Semmelweis Universität Budapest zu bewerben. In der Oberstufe absolvierte naturwissenschaftliche Fächer oder erste praktische Erfahrungen im Krankenhaus oder generell im Gesundheitswesen sind für eine erfolgreiche Bewerbung von Vorteil. Ebenfalls wichtig ist ein aussagekräftiges Motivationsschreiben. Insgesamt gibt es pro Jahr 40 Plätze. Wer genommen wird, entscheidet die Semmelweis Universität.
Die Studierenden absolvieren die Hälfte ihres Studiums in Budapest und den anderen Teil in Kaiserslautern. Das Studium umfasst sechs Semester – also drei Jahre – in Ungarn. Danach sollen die Studierenden für drei Jahre am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern die sogenannte klinische Phase absolvieren. Klinische Phase bedeutet, dass die Studierenden in diesem Studienabschnitt vor allem die Praxis kennenlernen.
Neben dem Studium soll auch die Forschung in Kooperation mit der ungarischen Universität ein großer Teil des Projekts sein. Am Ende haben die Studierenden dann einen Abschluss der Semmelweis Universität. Damit sind sie auch in Deutschland anerkannte Ärztinnen und Ärzte und können hier praktizieren. Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass das Studium auf Deutsch ist.
Ausgezeichnetes Studium ohne Zulassungsbeschränkung
Die Medical School Kaiserslautern macht es möglich, dass Interessierte aus der Region, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet und dem deutschsprachigen Raum ohne Zulassungsbeschränkung ein ausgezeichnetes Medizinstudium absolvieren können. Die Kooperationspartner streben an, die MSK als Herzstück eines wissenschaftlichen Forschungs-Clusters in direkter Nachbarschaft zur Wissenschaftsmeile in Kaiserslautern zu etablieren.
Die Vernetzung des Westpfalz-Klinikums mit regionalen und überregionalen Partnern im Wissenschaftssektor wie beispielsweise der Science Alliance, der Zukunftsregion Westpfalz e.V. und der Initiative „Gesundheitsnetzwerk Westpfalz“ sowie enge Kooperationen mit den Fraunhofer Instituten vor Ort und der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau unterstreichen bereits heute den universitären Anspruch des Westpfalz-Klinikums.
Neuer Gesundheitscampus auf dem Pfaffgelände
Das Studium findet in Kaiserslautern statt – nicht nur am Westpfalz-Klinikum, sondern auch auf einem neuen Gesundheitscampus auf dem Pfaffgelände. Dort entsteht ein Neubau, der voraussichtlich bis zum Studienbeginn in Kaiserslautern, also in vier Jahren, fertig sein wird.
Neben der Praxis soll es in Kaiserslautern auch regelmäßige Lehrveranstaltungen auf dem Campus geben. Chefärzte und medizinisches Personal des Westpfalz-Klinikums halten die Veranstaltungen und betreuen die Studierenden.
Studienkredite und Stipendien als Möglichkeiten der Finanzierung
Das Studium ist ein Privatstudium. Deshalb müssen die Studierenden 17.000 Euro Studiengebühren im Jahr zahlen. Neben der Option, das Medizinstudium als Selbstzahler aufzunehmen, gibt es aber auch die Möglichkeit, einen Studienkredit bei den teilnehmenden Sparkassen zu beantragen. Teilnehmende Sparkassen sind die Sparkasse Kaiserslautern, die Kreissparkasse Kusel, die Sparkasse Donnersberg und die Sparkasse Südwestpfalz.
Darüber hinaus vergibt der Verein „Ärzte für die Westpfalz e.V.“ Stipendien für Medizinstudienplätze. Es besteht die Möglichkeit, sich für ein solches Stipendium direkt bei dem Verein „Ärzte für die Westpfalz“ zu bewerben.
Talentierte Nachwuchsmediziner für die Region
Das praxisnahe Medizinstudium in Kaiserslautern stellt zum einen eine ausgezeichnete Vorbereitung auf die Herausforderungen in der medizinischen Versorgung dar. Zum anderen bietet es einen großen Mehrwert für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz, aber auch für den gesamten Südwesten Deutschlands.
Die Kooperation ist zunächst für die Dauer von zehn Jahren angedacht. In der Zeit soll es sechs Studienjahrgänge mit je 40 Studierenden geben. Also insgesamt lernen bis zu 240 Studierende in Kaiserslautern. Die Hoffnung aller Kooperationspartner ist, dass die jungen Ärztinnen und Ärzte danach in der Region bleiben. Ziel ist es, talentierte Nachwuchsmediziner langfristig an die Region zu binden.
Die Semmelweis Universität
Die Semmelweis Universität in Budapest gibt es seit 1769. Mehr als 12.000 Studierende lernen dort. Ein Drittel davon kommt aus dem Ausland, viele aus Deutschland. Das liegt auch daran, dass auf Englisch, Deutsch und Ungarisch gelehrt wird. Studieren kann man dort unter anderem Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie. Die Universität bietet bereits seit 1983 ein deutschsprachiges Medizinstudium an. Aktuell zählt sie pro Jahrgang rund 350 Medizinstudierende aus Deutschland.
Weitere Kooperationspartner des Projekts
Neben dem Westpfalz-Klinikum und der Semmelweis Universität sind auch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, die Stadt Kaiserslautern, der Donnersbergkreis und der Landkreis Kusel Kooperationspartner des Projekts.