Entfernung eines Lungenlappens

Unter einer Lobektomie verstehen wir die Entfernung eines Lungenlappens mit gezielter Absetzung der Lungenarterien und -venen, die den Lappen versorgen, sowie des Lappenbronchus. Die Lobektomie ist die Standardoperation bei der chirurgischen Behandlung von Lungenkrebs mit den besten mittel- und langfristigen Ergebnissen.

Bevor wir die Lobektomie durchführen, erfolgt eine umfassende Diagnostik zur Bestimmung der Größe des Tumors, zum Nachweis eines Lymphknoten-Befalls oder einer Streuung in andere Körperregionen. Anschließend beraten sich Lungenchirurgen, Lungenfachärzte, Onkologen und Strahlentherapeuten in einem interdisziplinären Tumorboard über die Therapie.

Die operative Technik der Lobektomie

Die Lobektomie erfolgt in Vollnarkose mit einem speziellen Tubus (Doppel-Lumen-Tubus). Dieser erlaubt es, die zu operierende Lunge kollabieren zu lassen, damit optimale Bedingungen für den Eingriff gegeben sind. 

Lage und Größe des Schnitts wählt der Operateur nach Größe und Lage des Lungentumors. Es werden selektiv die wichtigen anatomischen Strukturen des Lungenlappens (Arterie, Vene, Bronchus) dargestellt, einzeln verschlossen und anschließend durchtrennt. Dann kann der Lungenlappen entfernt werden. 

Bei der Lobektomie folgt eine umfassende Entfernung der Lymphknoten im Abflussgebiet der Lunge. Zur Drainage von Luft und Flüssigkeiten aus dem Brustkorb werden 1 bis 2 Silikonschläuche eingelegt und an eine Sogvorrichtung angeschlossen. 

Postoperative Komplikationen bei einer Lobektomie

Als Komplikationen bei einer Lobektomie können – insbesondere bei vorgeschädigten Lungen – durch Verletzungen der Lungenoberfläche Luftfisteln auftreten. Diese verschließen sich aber meist rasch von selbst. 

Bedingt durch Schonatmung und verringertes Abhusten von Sekret aufgrund von Schmerzen besteht die Gefahr, dass sich Lungenentzündungen (Pneumonien) entwickeln können. Schmerzfreiheit und intensive Atemübungen sind daher nach einer Lungenoperation wie der Lobektomie sehr wichtig.