Allergologie und Immunologie

Allergie-Tests

Allergien sind Überempfindlichkeitsreaktionen des Körpers, die durch eine Immunantwort gegen ansonsten harmlose Substanzen (Allergene) ausgelöst werden. Die Symptome einer Allergie können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie können saisonal oder ganzjährig auftreten. Es gibt mehrere verschiedene Krankheitsformen, bei denen die Symptome an zahlreichen Organen des Körpers auftreten.

Allergien verursachen unter anderem Beschwerden

  • an den Schleimhäuten (Heuschnupfen, Mundschleimhautschwellungen, Bindehautentzündung)
  • an den Atemwegen (Asthma bronchiale)
  • an der Haut (Neurodermitis, Kontaktekzem, Urtikaria)
  • im Magen-Darm-Trakt (Erbrechen, Durchfälle)
  • als akuter Notfall (anaphylaktischer Schock)

Die Allergiediagnostik umfasst spezielle Hauttestungen, Nasentests, direkte und indirekte Allergentestungen, Tests im Mund-, Nasen- und Rachenraum und Laboruntersuchungen.

Hauttests

  • Prick-Test: Ein Tropfen eines Allergenextraktes wird auf die Haut des Patienten aufgebracht und dann mit einer Lanzette etwa 1mm in die Haut gestochen. Nach circa 10 Minuten wird dann das Ergebnis bestehend aus Rötung und Quaddel abgelesen.
  • Prick-to-Prick-Test: Erst wird mit der Lanzette in die vermutete Allergenquelle gestochen, dann mit dieser Lanzette in die Haut des Patienten.
  • Scratch-Test: Hier werden auch Allergenextrakte auf die Haut des Patienten aufgetragen. Die Haut wird dann mit einer Lanzette wenige Millimeter lang oberflächlich angeritzt.
  • Reibtest: Das vermutliche Allergen wird auf die Innenseite des Unterarmes gerieben. Bei positivem Ausfall zeigen sich nach wenigen Minuten Hautrötungen oder Quaddeln.
  • Intrakutane Injektion: Bei diesem Test wird der Allergenextrakt in die oberflächlichen Hautschichten gespritzt.
  • Epikutantest: Bei diesem Test wird ein Pflaster auf die Haut des Patienten aufgebracht, das verschiedene Allergene enthält. Nach zwei bis drei Tagen kann das Pflaster abgenommen und das Ergebnis beurteilt werden.
  • Schmerzmittelprovokationstests: inhalativ und oral, zum Beispiel mit Aspirin und anderen Substanzen, zur Feststellung einer Unverträglichkeit beziehungsweise zur Bestimmung der Verträglichkeit vor Ausstellung eines Intoleranzausweises.

Provokationstests

  • Nasaler Provokationstest: Dabei wird ein Allergenextrakt in die Nase gesprüht. Anschließend kann die Reaktion anhand der Rhinomanometrie – Messung der Druckdifferenz zwischen Naseneingang und Nasenrachenraum bei der Ein- und Ausatmung – bestimmt werden.
  • Bronchialer Provokationstest: Hierbei wird das Allergenextrakt inhaliert und danach die Reaktion durch die Lungenfunktionsprüfung gemessen.
  • Oraler Provokationstest: Elimination der symptomauslösenden Nahrungsmittel, wobei über 2 bis 3 Wochen eine Exposition erfolgt, um das Auftreten der Symptome zu beobachten.

Bei den Provokationstests kann es zu heftigen Reaktionen kommen. Deshalb dürfen solche Tests nur von allergologisch erfahrenen Ärzten durchgeführt werden, die auch entsprechende Notfallmaßnahmen beherrschen.

Serologische Tests

  • Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST): Messung der allergenspezifischen IgE-Antikörper im Serum, zum Allergie-Screening, rekombinante Allergene zur Diagnostik und Verlaufsbeobachtung bei ABPA, Diagnostik von Berufsallergien
  • Spezifisches IgG: zur Therapieverlaufsbeobachtung bei Hyposensibilisierung, zur Diagnostik bei exogen-allergischer Alveolitis oder Farmerlunge
  • Enzym-linked immuno sorbent Assay (ELISA): Methode zum Nachweis von IgE-Antikörpern im Serum
  • CAP-Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay (CAP-FEIA): Methode zum Nachweis von IgE-Antikörpern im Serum
  • Eosiniphiles kationisches Protein (ECP): Dieser Stoff wird von Eosinophilen – Zellen der Immunabwehr – gebildet und kann als Verlaufsparameter bei Allergien gebraucht werden
  • Tryptase: ein Enzym, das von Mastzellen – wichtige Zellen bei allergischen Reaktionen – ausgeschüttet wird und somit als Parameter bei der Diagnostik einer Allergie gelten kann
  • Zöliakieabklärung

Diätetische Tests

  • Eliminationsdiät: Meidung in Verdacht stehender Nahrungsmittel
  • Suchdiät: allergenarme Basisdiät, die zur Beschwerdefreiheit führt, mit Anschluss einer stufenweisen Suchkost

Die Allergiediagnostik wird mit der Allergieberatung kombiniert. Allergietests ermöglichen Ihnen den Nachweis von Allergien, sodass Sie Allergene gezielt vermeiden oder Beschwerden gezielt minimieren können.

Desensibilisierung/Immuntherapie

Die spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) stellt eine ursächliche Therapieform bei Allergien wie beispielsweise gegen Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben, Wespen- oder Bienengift dar. Hierbei wird versucht, die Immunantwort des Körpers auf den Allergie-auslösenden Stoff (Allergen) zu blockieren. Die „allergische“ Entzündungsreaktion im Körper wird gedämpft, der Körper „gewöhnt“ sich an die Allergieauslöser und wird damit unempfindlicher. In der Folge vermindern sich die allergischen Symptome oder sistieren sogar komplett. Darüber hinaus wird mit der Immuntherapie neben der Überempfindlichkeit auch die Infektanfälligkeit der Schleimhäute günstig beeinflusst.

Bei der sogenannten sublingualen Immuntherapie (SLIT) nimmt der Patient das Allergenextrakt über die Mundschleimhäute (sublingual = „unter die Zunge“) durch eine flüssige Lösung oder als Tablette auf. Die Einnahme erfolgt täglich.

Im Rahmen der subkutanen Immuntherapie (SCIT) wird das Allergen in steigender Konzentration unter die Haut am Oberarm injiziert (subkutan = „unter die Haut“). Dies muss in regelmäßigen Abständen in der MVZ-Praxis unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Beide Therapieformen verlangen vom Patienten ein hohes Maß an Mitarbeit und Zuverlässigkeit. Eine Immuntherapie dauert mindestens 3 Jahre, wobei je nach vorliegender Allergie nur saisonale Therapieserien notwendig sind.

In unserer allergologischen Spezialsprechstunde erheben wir mit den Patienten eine umfassende Allergieanamnese und können auf dieser Basis das Vorliegen von Allergien ermitteln. Es erfolgt selbstverständlich eine ausführliche Aufklärung über die Therapiemöglichkeiten und ggf. die Indikationsstellung zur Einleitung einer Immuntherapie.

Innere Medizin

Elektrokardiografie (EKG)

Die Kommunikation und Funktionsfähigkeit von Muskelzellen erfolgt auf der Basis von elektrischen und chemischen Signalen. Im Herzen finden sich Areale, die als elektrische Impulsgeber dienen und damit unter anderem den Herzschlag steuern und diesen vermitteln (zum Beispiel der sogenannte Sinusknoten). Die elektrischen Impulse breiten sich über den Herzmuskel aus und sichern die regelgerechte Funktion des Organs. Diese Spannungsschwankungen sind auch auf der Oberfläche der Haut messbar und sind aufgezeichnet in einer Kurve die Basis eines Elektrokardiogramms. Die Messung erfolgt über Elektroden im Brustbereich und den Extremitäten.

Das EKG ist eine Basismethode der Inneren Medizin und kommt vielseitig zum Einsatz, beispielsweise zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen, bei dem Gefühl von Herzrasen (Palpitationen), bei unklaren Bewusstseinsstörungen, zur weiteren Diagnostik von Brustschmerzen und Luftnot oder auch als Verlaufskontrolle bei Herzerkrankungen.

Belastungs-EKG

Ein Belastungs-EKG ist ein EKG, das unter körperlicher Aktivität auf dem Fahrrad (Ergometer) durchgeführt wird. Es dient der Funktionsuntersuchung des Herz-Kreislaufsystems. Durch das EKG können die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern abgeleitet und als Kurven dargestellt werden.

Ein Belastungs-EKG sollte durchgeführt werden:

  • bei Vorliegen kardialer Risikofaktoren (hohe Cholesterin- und Zuckerwerte, Bluthochdruck und Stressbelastung sowie familiäre Häufung von Herzerkrankungen)
  • zur Abklärung von Brustbeschwerden und Luftnot
  • nach Herzinfarkt
  • nach Stent-Einsatz und aortokoronarer Bypass-Operation
  • bei Herzklappenerkrankungen
  • bei Herzrhythmusstörungen
  • vor und bei körperlichem Training ab dem 40. Lebensjahr

Ein Belastungs-EKG dient dem Nachweis von:

  • Durchblutungsstörungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • körperlicher Belastbarkeit

Durch das Belastungs-EKG können wir eine bestehende Herzerkrankung frühzeitig erkennen und rechtzeitig behandeln. Gleichzeitig können wir den Erfolg der therapeutischen Maßnahmen überwachen und die körperliche Belastbarkeit ermitteln. Das Belastungs-EKG dient somit Ihrer Gesundheit: Ein gesundes Herz ist eine wichtige Voraussetzung für Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit.

Langzeit-EKG

Beim Langzeit-EKG handelt es sich um eine diagnostische Methode, bei der über einen Tag und eine Nacht durchgehend ein EKG aufgezeichnet wird.

Das Langzeit-EKG ist erforderlich:

  • zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen
  • bei Herzrasen und Schwindel
  • nach einem Kollaps/nach Bewusstlosigkeit
  • zur Therapieüberwachung bei einer herzrhythmusstabilisierenden Therapie
  • zur Abklärung von Brustbeschwerden und Luftnot
  • zur Überwachung bei Herzerkrankungen

Die Messung erfolgt über sechs Elektroden im Brustbereich. Das innovative Aufzeichnungsgerät ist hierbei sehr klein und leicht. Dabei kann der Patient seinem ganz normalen Tagesablauf nachgehen. Die Daten werden nach Abschluss der Untersuchung am Computer ausgewertet.

Das Langzeit-EKG dient der frühzeitigen Ermittlung von Herzerkrankungen und der rechtzeitigen Therapie.

Langzeit-Blutdruckmessung

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung handelt es sich um eine diagnostische Methode, bei der der Blutdruck über einen Tag und eine Nacht in regelmäßigen Abständen gemessen wird.

Die Langzeit-Blutdruckmessung ist erforderlich:

  • bei Verdacht auf Bluthochdruck
  • zur Beurteilung der Effektivität blutdrucksenkender Maßnahmen

Die Messung und Aufzeichnung des Blutdrucks erfolgt automatisch über eine Manschette am Oberarm. Dabei sollte der Patient seinem ganz normalen Tagesablauf nachgehen. Ein gleichzeitig geführtes Protokoll kann später Zusammenhänge zwischen Anstrengungen und Blutdruckveränderungen deutlich machen. Die Daten werden nach Abschluss der Untersuchung am Computer ausgewertet.

Die Langzeit-Blutdruckmessung dient der frühzeitigen Ermittlung von Bluthochdruck und dessen rechtzeitiger Therapie. Ferner dient die Langzeit-Blutdruckmessung der Risikobeurteilung eines Schlaganfalls (Apoplex).

Labordiagnostik

In unserem Praxislabor bieten wir Ihnen nachfolgende Laborparameter an:

  • Blutzuckerschnelltest
  • Blutzucker-Belastungstest (oGTT) zur Klärung von Diabetes mellitus
  • Hämoccult-Test
  • Fruktose-Intoleranz-Test
  • Laktose-Intoleranz-Test
  • Urin-Schnelltest und Micral-Test

Sputum-, Stuhl-, Blut- und Urinuntersuchungen auf weitere Parameter führen wir mit unserem Laborpartner durch.

Impfungen

In Deutschland werden für Erwachsene derzeit folgende Impfungen durch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen:

  • FSME für Zeckenexponierte in FSME-Risikogebieten (u.a. ganz Baden-Württemberg)
  • Hepatitis B bis 18 Jahre und Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht) für chronisch Kranke
  • HPV-Impfung für Mädchen von 12 bis 18 Jahre
  • Influenza (Virusgrippe) generell für alle (jährliche Impfung)
  • Masern, Mumps und Röteln für alle Frauen mit Kinderwunsch und unvollständigem Impfschutz
  • Meningokokken (bakterielle Hirnhautentzündung) bis 18 Jahre
  • Pneumokokken (Erreger einer Lungenentzündung) für alle über 60 Jahren und für chronisch Kranke
  • Polio (Kinderlähmung) generell für alle (Auffrischung bis zum Erreichen von 4 Impfungen)
  • Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten generell für alle (Auffrischung alle 10 Jahre)
  • Windpocken für alle Frauen mit Kinderwunsch

Öffentlich empfohlene Schutzimpfungen werden von den gesetzlichen Kassen bezahlt. Daneben gibt es eine Reihe von Impfungen, die bei Auslandsreisen notwendig sind. Gerne beraten wir Sie im Rahmen unserer reisemedizinischen Beratung.

Sonografie des Abdomens und der Schilddrüse

Die Sonografie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem Ultraschallwellen genutzt werden, um von außen in den Körper zu schauen und insbesondere die inneren Organe wie Leber, Milz, Nieren, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, aber auch die Schilddrüse zu untersuchen. Die Ultraschallwellen sind anders als die Röntgenstrahlen für den menschlichen Organismus unschädlich und frei von Nebenwirkungen. Es handelt sich um eine durchweg schmerzfreie Methode der Diagnostik.

Pneumologie

Lungenfunktionsuntersuchung

  • Atemarbeitsanalyse
  • Bodyplethysmografie
  • Blutgasanalyse
  • Ergooximetrie
  • Exercice-induced-Asthma-Test
  • Methacholin-Test
  • Labadie-Test
  • Diffusions-Test
  • Oszillatorische Resistance
  • Peak-Flow-Monitoring
  • Shuntvolumen-Analyse
  • Spirometrie

Röntgendiagnostik des Brustkorbs

Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbs ist die häufigste röntgenologische Untersuchung und gehört vor allem in der Notfallaufnahme zur Standarddiagnostik. In der Pulmologie (Lungenheilkunde) und der Kardiologie ist diese Röntgenuntersuchung ebenfalls von größter Wichtigkeit und gehört zur Basisdiagnostik.

Die Untersuchung erfolgt in der Regel (wenn möglich) am stehenden Patienten. Während der Aufnahme wird der Patient angewiesen, sich nicht zu bewegen, tief einzuatmen und die Atmung kurzzeitig anzuhalten. Die Röntgenstrahlen bei der Röntgen-Thorax-Aufnahme können unterschiedlich verlaufen, sodass eine Beurteilung in unterschiedlichen Ebenen möglich ist. Die Röntgen-Thorax-Untersuchung wird durchgeführt bei bzw. bei Verdacht auf:

  • Asthma bronchiale
  • chronisch obstruktive Atemwegserkrankung: Sammelbegriff für eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind
  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Erkrankungen des Herzens, zum Beispiel Kardiomegalie (vergrößertes Herz) bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Erkrankungen der Trachea (Luftröhre)
  • Erkrankungen des Ösophagus (Speiseröhre)
  • Hämoptoe: Bluthusten mit größeren Mengen Blut
  • Hämoptyse: Bluthusten mit kleineren Mengen Blut
  • Husten
  • Lungenödem: unspezifische Bezeichnung des Austretens von Blutflüssigkeit aus den Kapillargefäßen in das Interstitium und die Alveolen der Lunge
  • Pneumonie (Lungenentzündung) bei Erwachsenen und Kindern
  • Pleuraerguss: abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle, dem schmalen Spalt zwischen den Pleurablättern (zwischen Lungen- und Rippenfell)
  • Pneumothorax: Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt und damit die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert, sodass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen
  • Sarkoidose (Synonyme: Morbus Boeck oder Morbus Schaumann-Besnier): systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung
  • unspezifischem Thoraxschmerz (Schmerzen im Brustkorb)
  • Traumata (Verletzungen) des Thorax und des Abdomens (Bauch)
  • Tuberkulose (Schwindsucht)
  • Raumforderung beziehungsweise Tumor, zum Beispiel Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Fremdkörper

Außerdem wird die Röntgen-Thorax-Untersuchung regelmäßig bei Intensivpatienten, bei Einstellungs- oder Reihenuntersuchungen sowie präoperativ durchgeführt.

Rechtzeitige Diagnose von Lungenveränderungen (zum Beispiel bei Lungenentzündung ) und Herzerkrankungen (zum Beispiel "Wasser in der Lunge") ermöglichen eine umgehende und sachgerechte Behandlung.

Schlafapnoediagnostik

Schlaf-Atem-Störungen umfassen eine große Gruppe von Erkrankungen, die in der International Classiciation of Sleep Disorders (ICSD) zusammengefasst sind. Sie treten meist unbemerkt im Schlaf auf, das heißt vorzugsweise im eigentlich erholsamen Nachtschlaf, und entwickeln ihre Folgen in der nächsten Wachphase. Der nicht erholsame, gestörte Schlaf muss daher immer Anlass zu einer sorgsamen, gestuften Untersuchung sein. Am Ende sollten eine Diagnose und eine Behandlung stehen.

Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine der häufigsten Erkrankung aus dieser Gruppe. Es ist durch intermittierende Atemstillstände gekennzeichnet. Diese Stillstände sind definitionsgemäß mindestens 10 Sekunden lang und treten mit einer Häufigkeit von mehr als zehnmal pro Stunde auf. Meist hält die Apnoe circa 20 bis 30 Sekunden an, bei einigen Patienten sogar zwei bis drei Minuten. Bei Patienten, die an einer Schlafapnoe leiden, äußert sich am Tag sehr oft eine abnorme Müdigkeit. Diese Müdigkeit führt zum Leistungsverlust und zum sogenannten Sekundenschlaf, der gerade im Straßenverkehr zu Unfällen führt. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Diagnostik sinnvoll.

Die wesentlichen diagnostischen Schritte zur Feststellung eines Schlafapnoe-Syndroms sind:

  • Anamnese beziehungsweise Fremdanamnese durch den Partner
  • ambulantes Schlafmonitoring (Pulyoxymetrie über 12 oder 36 Stunden, MicroSomnoCheck, Polygrafie)
  • Polysomnografie im Schlaflabor
  • gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen durch den HNO-Arzt oder kardiologische Diagnostik

Eine ausführliche Anamnese ist von großer Bedeutung, da die Vorgeschichte beziehungsweise die Schlafhygiene (Schlafgewohnheiten und auch Ernährungsgewohnheiten) wesentlich zur Erkennung von Risikofaktoren beiträgt. Das ambulante Schlafmonitoring beinhaltet verschiedene Messungen unterschiedlicher Parameter. Dazu gehören unter anderem die Atemexkursion, die Sauerstoffsättigung, der nasale Atemfluss, Beinbewegungen, Schnarchgeräusche und die Herzfrequenz.

Diese Untersuchung ist die Grundlage für jede weitere Untersuchung im Schlaflabor. Dort schläft der Patient möglichst ungestört in einem Raum, der mit einer Infrarotkamera überwacht wird. Neben der Beobachtung erfolgt ein EEG, ein EMG, ein EOG und ein EKG. Zudem werden auch hier der Atemfluss, die Atemexkursion und die Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie) überwacht. Nach eingeleiteter Therapie sollte eine ambulante Erfolgskontolle mittels Pulsoxymetrie oder spezieller Polygrafie erfolgen.

Die Schlafapnoe-Diagnostik ist ein wichtiger Weg zur Diagnose des Schlafapnoe-Syndroms, das sowohl eine wesentliche Minderung der Lebensqualität als auch eine Gefährdung im Alltag verursacht.

Infusionstherapie

Die Infusionstherapie bezeichnet die parenterale (unter Umgehung des Verdauungstraktes), kontinuierliche Verabreichung von Flüssigkeiten zu medizinischen Zwecken. Eine Infusion von Blutkonserven wird als Transfusion bezeichnet. Die parenterale Ernährung (künstliche Ernährung durch spezielle Infusionslösungen) ist eine Sonderform der Infusionstherapie.

Eine Infusionstherapie ist notwendig, wenn die orale (über den Mund) oder die enterale (über den Verdauungsapparat) Aufnahme von Flüssigkeiten und darin gelösten Stoffen (Medikamenten, Mineralen, Nährstoffen) soweit gestört ist, dass der Patient nicht mehr ausreichend versorgt ist beziehungsweise die notwendige Dosierung nicht durch eine orale Aufnahme möglich ist. Die Anwendungsfelder der Infusionstherapie sind:

  • medikamentöse Infusionstherapie: Verabreichung von Medikamenten, wenn der Patient dies selbst nicht kann oder eine genaue, direkte kontinuierliche Gabe der Medikamente erfolgen muss, damit sie ihre bestmögliche Wirkung entfalten
  • Volumenersatztherapie: Diese Infusionstherapie ist notwendig, wenn ein absoluter Volumenmangel (Blutverlust aus dem Gefäßsystem, zum Beispiel bei Verletzungen) oder ein relativer Volumenmangel (relativ geringeres Blutvolumen durch Gefäßerweiterung) vorliegt.
  • Flüssigkeitszufuhr: Therapie bei Dehydration, zum Beispiel bei Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall) oder verminderter Wasseraufnahme.
  • Elektrolyttherapie: Bei Störungen des Elektrolythaushalts, zum Beispiel Hypokaliämie (erniedrigter Kaliumspiegel im Blut), kann dieser Zustand je nach Ausmaß lebensbedrohlich sein.
  • Makro- und Mikronährstofftherapie (Vitalstofftherapie): Prävention und Therapie mit Makro- und Mikronährstoffen (Nährstoffe, Vitalstoffe) – im Regelfall auf der Grundlage einer Vitalstoff-Analyse

Schwerpunkte der Infusionstherapie in unserer Praxis:

  • medikamentöse Infusionstherapie, einschließlich Notfalltherapie
  • Flüssigkeitszufuhr und Elektrolyttherapie
  • Makro- und Mikronährstofftherapie

Die Infusionstherapie ist aus dem klinischen Alltag heute nicht mehr wegzudenken. Sie wird sowohl in der Notfallmedizin als auch in der Arztpraxis angewendet. Und sie hilft den Patienten, gesund zu werden beziehungsweise zu bleiben.

Sauerstofftherapie

Sauerstoff ist die Schlüsselsubstanz für alle Lebensprozesse des menschlichen Körpers. Die ausreichende Bereitstellung von Sauerstoff ist eine Grundvoraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden, Attraktivität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter. Demgegenüber stellt Sauerstoffmangel die primäre Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden besonders auch des fortgeschrittenen Alters dar.

Stress, Bewegungsmangel, Umweltgifte, Krankheiten und zunehmendes Alter lassen den Sauerstoffgehalt im Blut sinken. Bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnt die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge abzunehmen. Dadurch sinkt die Sauerstoffkonzentration im Blut und alle Körperfunktionen müssen mit diesem Minderangebot an Sauerstoff arbeiten. Die Folgen reichen von der Abnahme der Konzentrationsfähigkeit bis hin zum Herzinfarkt und der Entstehung von Krebs.

Die vier Hauptkennzeichen des Älterwerdens sind:

  • Sauerstoffmangel im Blut und in den Geweben
  • verstärkte Degeneration (Abbau): Die natürliche Regeneration (Wiederaufbau) kann damit nicht Schritt halten.
  • weniger Vitalstoffe: Die lebenswichtigen Substanzen im Körper nehmen durch verstärkten Verbrauch weiter ab. Hierzu gehören Hormone, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente.
  • schwächere körpereigene Abwehr (Immunsystem): Die Wahrscheinlichkeit, an Infektionskrankheiten und an anderen schweren Krankheiten zu erkranken, nimmt zu.

Die Sauerstofftherapie wirkt auf den ganzen Organismus. Der durch Alter, körperlichen oder psychischen Stress, Krankheiten, Unfälle, Operationen oder Infektionskrankheiten verminderte Sauerstoffgehalt im Blut wird ausgeglichen. Wohlbefinden, Abwehrkräfte und Lebensqualität steigen wieder.

Wir führen die Therapie mit ionisiertem Sauerstoff durch. Sauerstoff-Ionen sind eine aktivierte Form von Sauerstoff. Diese beschleunigen die Aufnahme des Sauerstoffes aus der Lunge in das Blut, verbessern die Sauerstoffbindung an das Hämoglobin und erleichtern den Übertritt von Sauerstoff aus dem Blut in das Gewebe.

Eine sinnvolle Erweiterung ist die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Manfred von Ardenne. Die regenerativen und vitalisierenden Effekte hierbei sind:

  1. Optimierung der Versorgung mit Vitalstoffen, um den Stoffwechsel auf ein höheres Sauerstoffangebot vorzubereiten. Vitalstoffe sind bei der Sauerstoffverwertung Zünd- und Regelfaktoren.
  2. Erhöhung der Sauerstoffkonzentration in der Lunge und dadurch auch im Blut durch Einatmen von ionisiertem Sauerstoff.
  3. Erhöhung der Durchblutung des gesamten Organismus durch Bewegungstraining beziehungsweise spezielle Steigerung der Durchblutung des Gehirnes durch geistige Tätigkeit wie zum Beispiel Lesen.

Besonders zu empfehlen ist die Sauerstofftherapie bei

  • Durchblutungsstörungen (zentral und peripher)
  • Tinnitus, Schwindel, Schwerhörigkeit
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Lungen- und Bronchial-Erkrankungen (zum Beispiel Asthma)
  • Infektanfälligkeit
  • der Vorbereitung auf Operationen und nach Operationen vor allem bei Heilungsstörungen
  • Krebserkrankungen als Begleittherapie
  • Rauchern
  • höherem Lebensalter

Darüber hinaus eignet sich die Sauerstofftherapie bei folgenden Beschwerden:

  • Vitalitäts- und Leistungsabfall
  • starke körperliche oder seelische Belastung und Stress
  • Abwehrschwäche
  • chronische Müdigkeit (CFS)
  • Kreislaufbeschwerden
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen

Eine Sauerstofftherapie kann Beschwerden lindern, Krankheiten vorbeugen beziehungsweise diese schneller ausheilen. Patienten können ihr Wohlbefinden, ihre Vitalität und ihre Leistungsfähigkeit steigern.

Lungendiagnostik

Sechs-Minuten-Gehtest

Der Sechs-Minuten-Gehtest ist ein standardisiertes Verfahren zur objektiven Beurteilung, zur Bestimmung des Schweregrades und zur Verlaufsbeurteilung einer Belastungseinschränkung, die auf kardiopulmonale Ursachen zurückzuführen ist. Dabei spielt die Beurteilung der Wirksamkeit von therapeutischen Maßnahmen und körperlichem Training sowie der Erfolg einer invasiven operativen Maßnahme ebenfalls eine wichtige Rolle. Mithilfe dieses Belastungstests können wir außerdem eine Aussage über die Prognose der betreffenden Erkrankung treffen. Primär ist der Sechs-Minuten-Gehtest für die Evaluation der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entwickelt worden.

Anwendungsgebiete sind zum Beispiel die Verlaufsbeobachtung sowie die Schweregrad-Einschätzung der folgenden Erkrankungen:

  • chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Lungenfibrose
  • Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)

Zudem können Therapieeffekte zum Beispiel innerhalb einer Rehabilitation beurteilt und in der Folge optimiert werden.

Der Sechs-Minuten-Gehtest ermittelt die Gehstrecke, die der Patient innerhalb von sechs Minuten auf ebenerdigem Terrain und definierter Strecke zurücklegt. Dabei sollte die längste Gehstrecke angestrebt werden. Optimal für die Durchführung ist ein Rundweg von 25 Metern Länge, da zu kurze Gehstrecken das Ergebnis beeinträchtigen. Zunächst wird der Patient mittels eines standardisierten Informationstextes instruiert, die längste Strecke zu gehen, die für ihn innerhalb von sechs Minuten möglich ist.

Vor dem Gehtest sollte eine Ruhephase von circa fünf Minuten eingehalten werden, in der weder gelaufen noch geredet werden sollte. Während des Gehtests sind Tempowechsel und Pausen erlaubt. Der Patient bestimmt seine Geschwindigkeit selbst. Die Zuhilfenahme notwendiger Gehhilfen oder Unterstützung durch eine weitere Person sind erlaubt. Der Patient sollte motiviert werden, die für ihn maximale Leistung zu erreichen. Die Gehstrecke erfassen wir in Metern.

Zudem erheben wir folgende Vitalparameter mittels Pulsoxymetrie:

  • Atemfrequenz
  • Pulsfrequenz
  • Sauerstoffsättigung

Zusätzlich messen wir den Blutdruck und führen vor und nach der Untersuchung eine Blutgasanalyse durch. Weiterhin ermitteln wir vor und nach dem Gehtest die subjektiv empfundene Atemeinschränkung des Patienten mittels der sogenannten Borg-Skala.

Die Borg-Skala ist ein Bewertungsverfahren zur Evaluation des Schweregrads einer Dyspnoe (subjektive Atemnot), das in der Kardiologie (Herzheilkunde), Pulmologie (Lungenheilkunde) und in der Sportmedizin eingesetzt wird. Die Einteilung erfolgt entweder durch einen Arzt mithilfe eines Patienten-Interview oder durch den Patienten selbst durch einen Fragebogen. Die Borg-Skala erfasst die während der letzten 24 Stunden empfundene Atemnot in einer Skala von eins bis zehn.

Die Beurteilung der Gehstrecke erfolgt mittels der sogenannten Vorhersage-Formel von Troosters. Diese Formel dient der Ermittlung eines Soll-Wertes, der mit dem Ist-Wert des Patienten verglichen wird. In die Berechnung fließen Alter, Gewicht, Größe sowie Geschlecht ein. Prognostisch ist der Vergleich mit den Normwerten gesunder Probanden wegweisend: Trainierte Gesunde gehen über 1.000 Meter, Untrainierte gehen circa 700 bis 800 Meter innerhalb von sechs Minuten. Die Leistungsfähigkeit von Frauen ist etwas geringer als die von Männern. Liegt die Gehstrecke unter 300 Meter, ist von einer Einschränkung der Prognose auszugehen.

Nach der Bestimmung des FeNO-Wertes muss der behandelnde Arzt die Therapie des Patienten dann evaluieren werden.

Sonographie des Thorax

Ultraschalluntersuchung des Rippenfells, des Brustkorbs und Brustorgane

Die Ultraschalluntersuchung des Rippenfells, des Brustkorbs und der Brustorgane kann nebenwirkungsarm und schmerzfrei in kurzer Zeit wichtige Erkenntnisse hervorbringen. Sie ist der Goldstandard in der Diagnostik von Erkrankungen des Rippenfells und des Pleuraraumes. Aber auch periphere Erkrankungserscheinungen der Lungen können so dargestellt werden. Die häufigsten Krankheitsbilder sind Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Pleuraraum, sogenannte Pleuraergüsse bzw. Rippenfellentzündungen (Pleuritis). Da solche Flüssigkeitsansammlungen die Ausdehnung der Lunge und damit die Funktionsfähigkeit der Lunge einschränken, kann eine Punktion des Pleuraraumes mit Ablassen der Pleuraflüssigkeit notwendig werden.

Palliativmedizin

Palliativmedizin

Bei der Palliativmedizin handelt es sich um ein Teilgebiet der Medizin, das die Versorgung von schwerkranken, sterbenden Menschen zum Ziel hat. Die herkömmliche kurative Medizin stellt die Heilung der Krankheit über das Wohlbefinden des Patienten, während sie die Minderung der Lebensqualität durch die Therapie und ihre Nebenwirkungen in Kauf nimmt. Die Palliativmedizin sieht das Sterben als Teil des Lebens und somit als normalen, natürlichen Prozess an, der weder beschleunigt noch hinausgezögert werden sollte.

Aktive Sterbehilfe wird klar abgelehnt. Das Ziel der palliativmedizinischen Behandlung ist in erster Linie die Linderung von Symptomen, die die Lebensqualität mindern. Hierzu gehören nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch psychische Probleme wie Ängste und Depressionen.

Während die rasante Entwicklung der Medizin im 20. Jahrhundert eine Fokussierung auf die Beseitigung der Krankheit und die Suche nach der Ursache bewirkte, trat die Linderung der Symptome und die Begleitung des Sterbenden in den Hintergrund. Der Tod eines Patienten wurde und wird noch heute von Ärzten als Niederlage empfunden. Erst die Hospizbewegung brachte diese Aufgabe, die Betreuung unheilbar Kranker, wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft.

Die Palliativmedizin ist ein notwendiger und unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung. Zur optimalen Versorgung der Patienten ist Prof. Dr. Michael Schmitz Mitglied des Palliativnetzwerkes Stadt und Landkreis Kaiserslautern e.V. (PNKL).