In unserer Praxis für Kinderkardiologie betreuen erfahrene Spezialisten Kinder und Jugendliche aller Altersstufen sowie Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) auf dem höchsten Niveau. Neben einer optimalen Diagnostik und Therapie ist uns auch eine persönliche und individuelle Betreuung der Kinder und ihrer Familien sehr wichtig.

Ambulante Leistungen

Echokardiografie

Die Echokardiografie, kurz „Echo“ genannt, ist eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Kinderkardiologie. Hierbei werden mit Hilfe von Ultraschall sehr präzise Bilder und Videos des schlagenden Herzens erstellt. Dies erlaubt eine sehr gute Beurteilung des kompletten Herzens inklusive der Herzklappen und der herznahen Gefäße.

Der große Vorteil für den Patienten ist die völlige Freiheit von Strahlenbelastung sowie die Schmerzfreiheit. Das Kind liegt während der Untersuchung auf dem Rücken oder auf der Seite. Über etwas Gel und einen auf dem Brustkorb aufgesetzten kleinen Stift, den sogenannten Ultraschallkopf, stellt der Arzt das Herz aus unterschiedlichen „Blickrichtungen“ dar.

Da es bei kleineren Patienten trotz der Schmerzfreiheit oft an Geduld mit unseren Ärzten fehlt, haben wir zur Ablenkung während der Untersuchung neben diversen Spielzeugen auch einen Fernseher mit DVD-Gerät zur Verfügung.

Langzeit-EKG

Das Langzeit-EKG zeichnet für 24 oder 48 Stunden die elektrische Aktivität des Herzens auf. Der Patient bekommt vier Elektroden auf den Brustkorb geklebt, die über Kabel mit einem kleinen Kästchen (circa 2 mal 5 Zentimeter groß) verbunden sind. Dieses kann in die Hosentasche gesteckt werden, und der Patient geht damit dann nach Hause.

Während der Aufzeichnungen können und sollen alle Aktivitäten, bis auf Schwimmen und Duschen, ohne Einschränkung durchgeführt werden. Die Untersuchung führen wir vor allem bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen durch.

Spiroergometrie und Belastungs-EKG

Ziel der spiroergometrischen Untersuchung ist es, die Funktion von Herz, Kreislauf, Atmung und muskulärem Stoffwechsel in Ruhe und unter körperlicher Belastung zu messen. Während des Belastungs-EKGs oder der Spiroergometrie wird der Patient auf einem Laufband stufenweise belastet. Gleichzeitig messen wir Blutdruck, EKG und die Atemgase. Dazu bekommt der Patient ein EKG und eine Blutdruckmanschette angelegt und bei der Spiroergometrie zusätzlich eine Atemmaske.

Fetale Echokardiografie

Die fetale Echokardiografie wird in Zusammenarbeit mit den Ärzten der Frauenklinik in der Schwangerenambulanz durchgeführt. Durch die fetale Echokardiografie, also die Ultraschalluntersuchung des Herzens des ungeborenen Kindes, können heute bereits vor Geburt angeborene Herzfehler oder Herzrhythmusstörungen erkannt werden.

Solche Diagnosen lösen starke Ängste aus. Jedoch ist es heute durch die moderne Medizin möglich, den allermeisten dieser Kinder zu helfen. Bei Vorliegen einer Rhythmusstörung kann die Behandlung bereits im Mutterleib beim noch ungeborenen Kind erfolgen. Unter Umständen ist dann nach Geburt sogar gar keine Therapie mehr notwendig.

Besteht vor Geburt das Wissen, dass beispielsweise ein angeborener Herzfehler vorliegt, garantiert dies bei Notwendigkeit eine optimale und zügige Diagnostik und Therapie von Geburt an. In einem Gespräch mit den Eltern werden die Erkrankung (Herzfehler, Rhythmusstörung) aber auch das weitere Vorgehen und die Geburtsplanung gemeinsam besprochen, um individuell den optimalen Weg für Eltern und Kind gemeinsam zu beschreiten.

Schrittmacher, ICD, Eventrecorder

In unserer Ambulanz wird die regelmäßige Nachsorge von Kindern sowie Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern mit Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren (ICD),biventrikulären Aggregaten (CRT) sowie implantierbaren Eventrecorderm durchgeführt. Hierbei wird der technische Status der Implantate inklusive der im Herz verankerten Sonden überprüft. Falls notwendig nehmen wir eine Anpassung der Programmierung an die individuellen Bedürfnisse der Patientin bzw. des Patienten vor.

Langzeit-Blutdruck

Bluthochdruck, die sogenannte arterielle Hypertonie, ist typischerweise eine Erkrankung des Erwachsenenalters. In einigen Fällen tritt dies jedoch bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Zur Abklärung eines entsprechenden Verdachts bieten wir eine 24-Stunden-Blutdruckmessung an.

Abklärung syndromaler/genetischer kardialer Erkrankungen

Bei einigen Herzerkrankungen hat man mittlerweile Veränderungen in bestimmten Genen als Ursache der Erkrankung identifiziert. Bei einem entsprechenden Verdacht, z. B. auf eine kardiale Ionenkanalerkrankung, ist es dann zur Diagnosesicherung sinnvoll, die entprechende Veränderung durch eine Blutuntersuchung nachzuweisen. Wir können das Blut in unserer Praxis entnehmen, die Untersuchung des Blutes erfolgt dann in einem externen molekulargenetischem Labor.

Stationäre Leistungen

Gelegentlich ergibt sich nach der Vorstellung eines Patienten in unserem MVZ die Notwendigkeit von zusätzlichen Untersuchungen oder Behandlungen. Dies geschieht dann zumeist in Zusammenarbeit mit dem Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern. Da unsere Kinderkardiologen zum größten Teil auch hier beschäftigt sind, ergibt sich eine Diagnostik und Therapie aus einer Hand.

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Herzrhythmusstörungen im Kindesalter kommen häufiger vor als gemeinhin angenommen. Statistisch gesehen hat jeder Zehnte im Laufe seiner Kindheit Probleme mit dem Herzrhythmus. Erfreulicherweise sind die meisten dieser Probleme harmlos. Aber immerhin noch 1 von 100 Kindern hat chronische, behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörungen.

Heutzutage gibt es die Möglichkeit, viele dieser chronischen Beschwerden dauerhaft zu heilen. So können in einer speziellen Herzkatheteruntersuchung, der sogenannten elektrophysiologischen Untersuchung (EPU), über einen relativ kleinen Gefäßzugang in der Leiste dünne Kunststoffschläuche (sog. Katheter) ins Herz vorgeschoben werden. Diese lokalisieren den Ursprungsort von Rhythmusstörungen im Herzen genau und veröden ihn.

In Deutschland gibt es nur wenige Kliniken, die die pädiatrische Elektrophysiologie anbieten, also EPUs bei Kinder im Alter zwischen 0 und 18 Jahren. Die Kinderkardiologie des Westpfalz-Klinikum ist eine dieser wenigen Standorte. Die EPU bei Kindern und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern ist seit 2013 unter der Leitung des pädiatrischen Elektrophysiologen Priv.-Doz. Dr. med Thomas Kriebel ein besonderer Schwerpunkt der Klinik. Im Rahmen einer Kooperation kommen auch pädiatrische Patienten und erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern aus dem Herzzentrum Gießen zur EPU eigens in unsere Klinik.

Herzkatheter-Untersuchung (HKU)

Mithilfe einer Herzkatheteruntersuchung lassen sich Erkrankungen und Fehlbildungen des Herzens darstellen, bei denen die bisherigen Untersuchungen wie Herzultraschall und MRT nicht genügend Informationen geliefert haben. Dabei wird über einen kleinen Gefäßzugang in der Leiste ein dünner Kunststoffschlauch über die Gefäße bis in das Herz vorgeschoben. Dort können dann in den verschiedenen Herzhöhlen und Gefäßen die exakten Strömungs- und Druckverhältnisse gemessen werden.

Zusätzlich kann durch den Katheter eine Flüssigkeit, sogenanntes Kontrastmittel, in das Herz gespritzt werden, damit sich die Herzstrukturen in Röntgenbildern- und Videos darstellen lassen. Das Kontrastmittel wird im Anschluss vom Körper restlos ausgeschieden. Auch können minimale Proben des Herzmuskels entnommen werden, um diese unter dem Mikroskop auf Herzmuskelerkrankungen, wie eine Herzmusekelentzündung, zu untersuchen.

Zusätzlich zur reinen Untersuchung werden die meisten Herzkatheteruntersuchungen heute dazu genutzt, vorhandene Probleme und Krankheiten am Herzen direkt im Rahmen der Untersuchung zu behandeln. Die Herzkatheteruntersuchung erlaubt uns Kinderkardiologen heute, was vor wenigen Jahrzehnten noch nicht möglich war: Behandlungen am Herzen ohne große, aufwändige und für unsere kleinen Patienten belastende Operationen.

Zu den bei uns durchgeführten Herzkatheterbehandlungen zählen:

  • Aufdehnung von Verengungen (sogenannte „Stenosen“) an Herzklappen und Gefäßen
  • Verschluss von Löchern in der Vorhofscheidewand
  • Verschluss von krankhaften Gefäßverbindungen (Shunts, Kollateralen, Fisteln)
  • Veröden von Herzrhythmusstörungen (s. EPU)

Transösophageale Echokardiografie (TEE)

Bei der transösophagealen Echokardiografie (TEE) werden wie bei der „normalen“ echokardiografischen Untersuchung (der sogenannten transthorakalen Echokardiografie) die Herzinnenräume, die Herzklappen und die herznahen Blutgefäße mit Hilfe von Ultraschall dargestellt und untersucht. Im Gegensatz zur transthorakalen Echokardiographie wird hier, ähnlich wie bei einer Magenspiegelung, ein biegsamer Schlauch, an dessen Ende eine Ultraschallsonde (TEE-Sonde) sitzt, über die Speiseröhre bis zum Mageneingang vorgebracht.

Da die Speiseröhre direkt hinter dem Herzen liegt, können mit dieser Methode einzelne Strukturen des Herzens noch genauer dargestellt werden. Damit die Untersuchung für den Patienten stressfrei abläuft, führen wir diese in Sedierung durch: Wir verabreichen also Medikamente, die den Patienten für die Dauer der Untersuchung in einen schmerzfreien „Dämmerschlaf“ versetzt.

Kardio-MRT

Ein Kardio-MRT ist eine Kernspintomografie des Herzens. Hierbei liegt der Patient auf einer Liege in einem umgangssprachlich als „Röhre“ bezeichneten Kernspintomografen. Dieser produziert dann mittels Magnetfeldern hochauflösende Bilder und Videos des Herzens. Bei manchen Fragestellungen, wie der nach einer Herzmuskelentzündung, Herzmuskelerkrankung oder der Beurteilung des Ausmaßes einer Undichtigkeit einer Herzklappe, kann das Kardio-MRT zusätzlich zum Herzultraschall (Echokardiografie) wichtige Informationen liefern. Der große Vorteil einer MRT-Untersuchung ist die völlige Freiheit von Strahlenbelastung (im Gegensatz zur CT-Untersuchung).