Bei Störungen des Nervensystems

Schwierigkeiten bei der Entwicklung, Störungen der Aufmerksamkeit, Krampfanfälle oder andere Beschwerden des Nervensystems – in diesen Fällen ist es wichtig, die Ursachen zu suchen und zu behandeln. Gern stehen wir Ihnen mit unserem Fachwissen zur Seite.

Neurologische Krankheitsbilder

Für alle Fragen rund um die neurologischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter bieten wir eine ambulante privatärztliche und stationäre Diagnostik und Behandlung in Kooperation mit der Marienhausklinik St. Josef Kohlhof in Neunkirchen an. Das gilt insbesondere bei:

  • Krampfanfällen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Stoffwechselerkrankungen
  • neurodegenerativen Erkrankungen
  • Entwicklungsstörungen
  • hyperkinetischen Störungen (zum Beispiel ADHS, Tic-Störungen) in Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Dienst der Kinderklinik

Die neurologische Untersuchung von Neugeborenen und Säuglingen erfolgt unter Einbeziehung der Lagereaktionen nach Vojta.

Diagnostische Schwerpunkte

  • neurologische Untersuchung von Kindern und Jugendlichen
  • Entwicklungsdiagnostik
  • (privatärztliche) ambulante und stationäre Routine-EEG-Untersuchungen mit Provokationsmethoden wie Hyperventilation, Photostimulation und Schlafentzug
  • mobile Langzeit-EEG-Untersuchungen
  • stationäre Langzeit-Video-EEG-Untersuchungen

Was ist ein EEG?

EEG ist die Abkürzung für Elektroenzephalografie und bedeutet die Aufzeichnung der bioelektrischen Aktivität des Gehirns. Das EEG-Bild verändert sich mit dem Alter und ist abhängig vom Wachheitszustand. Beurteilt werden Allgemeinveränderungen, Herd-Veränderungen und Zeichen einer erhöhten Erregbarkeit.

Mögliche Gründe für ein EEG sind Anfallsleiden, Hirnschädigungen bei Entzündungen des Gehirns, Stoffwechselerkrankungen oder Vergiftungen. In der Diagnostik von Hirntumoren und anderen Strukturveränderungen des Gehirns wird das EEG zunehmend von bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomografie ersetzt.

Die EEG-Untersuchung ist unschädlich, schmerzlos und beliebig oft wiederholbar. Die Routine-EEG-Untersuchung wird durch Stimulationsverfahren ergänzt. Zur Provokation von Krampfpotenzialen und/oder Herdbefunden verwenden wir die Hyperventilation (schnelle Atmung). Das Abatmen von CO2 führt zur Alkalose und damit zur Verminderung der Hirndurchblutung. Die Fotostimulation mit Lichtreizen unterschiedlicher „Blitzgeschwindigkeit“ kann hierbei verschiedene EEG-Veränderungen erst sichtbar machen. Ein EEG im Schlaf nach Schlafentzug als Provokationsmethode kann bei unauffälligem EEG im Wachen ebenfalls eine Art von „Krampfanfalls-Veränderungen“ sichtbar machen.

Wie lange dauert ein EEG?

Der Zeitaufwand für eine Routineuntersuchung ist mit circa 30 Minuten gering. Routine-EEG-Untersuchungen leiten wir im EEG-Labor ab, das über zwei Untersuchungsplätze verfügt. Notfalluntersuchungen können wir mit einer mobilen Video-EEG-Einheit am Patientenbett auf Station durchführen. Das mobile Video-EEG wird ebenfalls für 24-Stunden-EEG-Ableitungen am Patientenbett auf Station eingesetzt. Die gleichzeitige Aufzeichnung des EEG mit einer Videoaufnahme kann helfen, unklare Anfallsereignisse mit EEG-Veränderungen zu korrelieren, und zur Epilepsiediagnose führen.

Die Auswertung eines kindlichen Langzeit-Video-EEG ist aufwendig und dauert mehrere Stunden. Das mobile Langzeit-EEG kann ambulant eingesetzt werden und erlaubt die Analyse des EEG während des normalen Tagesablaufs. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass selten auftretende EEG-Veränderungen dokumentiert werden können.

Wie gelingt ein EEG?

Für ein EEG sollten Sie etwa eine Stunde Zeit einplanen. Damit der Ablauf reibungslos klappt, sollten Sie zum EEG-Termin bitte pünktlich kommen.

Vor dem EEG sollten Haare und Kopfhaut des Kindes frisch gewaschen sein, weil eine fettige Kopfhaut den Kontakt erschwert. Erfahrungsgemäß ist es am besten, den Kopf am Abend vor dem Termin zu waschen.

Für einen Säugling empfiehlt es sich, das gewohnte Fläschchen mitzubringen. Das Kind kann damit vor dem EEG gesättigt werden und während des EEGs beruhigt oder aber mit der Brust gestillt werden. Ein Kleinkind sollte von einer vertrauten Bezugsperson begleitet werden, am besten von der Mutter. Die Eltern können für ihr Kind beispielsweise ein geliebtes Stofftier, eine Schmusedecke oder ein vertrautes Bilderbuch zum Anschauen und Vorlesen mitbringen.

Je nach Alter wäre es ideal, das Kind schon auf die Untersuchung vorzubereiten. Auf diese Weise können Sie Ängsten vorbeugen. Wichtig ist auch, dass die Begleitperson entspannt bleibt und Ruhe ausstrahlt. Diese Stimmung überträgt sich meistens auf das Kind und erleichtert die Untersuchung.