Breites Spektrum an Wiederaufbaumethoden

Für viele Frauen ist Brustkrebs eine besonders belastende Erkrankung. Aber nicht nur bei Brustkrebs – auch bei anderen Problemen und Beschwerden kann die Brustchirurgie helfen, das Gefühl für die eigene Weiblichkeit zu verbessern. Gern beraten wir ausführlich in unserer Brust-Sprechstunde.

Rekonstruktive Brustchirurgie bei Brustkrebs

Statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau an Brustkrebs. Die Forschung hat inzwischen einige Faktoren identifiziert, die verantwortlich sind für ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko. Vor allem wenn in der Familie mehrere Krebs- oder sogar Brustkrebs-Erkrankungen aufgetreten sind, empfehlen wir einen Termin unserer Brustkrebs-Sprechstunde. Dort können wir klären, ob Ihr Brustkrebs-Risiko erhöht ist.

Spezielle Laboruntersuchungen und ein Hochleistungs-Brustultraschall geben uns Aufschluss über Ihre potenzielle Gefährdung. Darüber hinaus können wir mithilfe einer Gendiagnose und weiteren labortechnischen Untersuchungen Ihre genetische Veranlagung testen. So erhalten Sie eine gute Grundlage, um mögliche vorsorgende Entscheidungen für Ihre Gesundheit und Ihr weiteres Leben treffen zu können.

Im Fall einer Brustkrebs-Erkrankung (Mammakarzinom) mit einem bösartigen Tumor fürchten betroffene Patientinnen am meisten die Entfernung der Brust. Der Verlust der Brust geht für viele Patientinnen mit einem Verlust der Weiblichkeit und der Attraktivität einher. Deshalb ist immer häufiger eine Brustrekonstruktion gefragt, das heißt einen Wiederaufbau der Brust. Nach einer Brustoperation kann eine Aufbauplastik das Selbstwertgefühl deutlich stabilisieren und dazu beitragen, die Krebserkrankung besser zu bewältigen.

Die moderne Medizin hat in den letzten Jahren ein breites Spektrum an Wiederaufbaumethoden entwickelt. Ziel der Brustrekonstruktion ist der Ersatz des gesamten verloren gegangenen Gewebes und die Wiederherstellung der Symmetrie zwischen der verbliebenen und der neu aufgebauten Brust.

Die Möglichkeit der Wiederherstellung einer Brust ist in der Regel nicht vom Krebsstadium der Patientin abhängig. Alle Methoden der Brustrekonstruktion müssen jedoch einen Ausgleich der fehlenden Haut, eine Wiederherstellung der Brustkontur, eine Rekonstruktion des Warzenhofes sowie Symmetrie gewährleisten.

Brustchirurgie bei einer tubulären Brust

Die tubuläre oder sogenannte Ryssel- oder Schlauchbrust ist eine seltene, aber gravierende Brustformstörung. Meist ist der untere Brustdrüsenabschnitt deutlich unterentwickelt. Die Ursachen sind eine Unterentwicklung der Brust. Diese ist meist angeboren, zeigt sich aber erst während der Brustentwicklung in der Pubertät. Die betroffenen Frauen leiden häufig unter erheblichen psychischen Belastungen.

Die Lösung ist häufig eine Kombination aus Brustvergrößerung und -straffung sowie eine Korrektur des Drüsenkörpers - Eingriffe, auf die sich unsere Klinik spezialisiert hat. Wir können diese Korrektur mit nur kleinen Narben vornehmen. Eine Eigenfettunterspritzung kann die Operationstechnik zusätzlich verbessern. Dabei entnehmen wir der Patientin an geeigneter Stelle Fettgewebe und bringen dieses nach Aufbereitung in die Brüste ein.

Welche OP-Technik notwendig ist und inwieweit eine Kostenübernahme zu erreichen ist, können wir nur in einem persönlichen Gespräch und einer Untersuchung herausfinden. Gerne können Sie einen Termin in unserer Sprechstunde vereinbaren. Bei gesetzlich Versicherten benötigen wir eine Überweisung des Frauenarztes oder eine Einweisung des Hausarztes zur Beratung. Privatversicherte und Selbstzahler können sich auch ohne Überweisung oder Einweisung in der Privatsprechstunde anmelden.

Brustchirurgie bei Trichterbrust/Polandsyndrom

Ob Sofortrekonstruktion oder Spätrekonstruktion – die Brustchirurgie bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine Brust attraktiv zu rekonstruieren. Das gilt auch für die Brustchirurgie bei einer Trichterbrust oder einem Polandsyndrom.

Die Trichterbrust (Pectus excavatum) bedeutet eine Einsenkung in der Vorderwand des Brustkorbes mit Verziehung von Knorpel, Muskel und Haut nach innen. Die Häufigkeit liegt bei 1:350 Geburten. Jungen sind dreimal häufiger betroffen als Mädchen. Häufig tritt die Trichterbrust beim sogenannten Marfan-Syndrom, beim Poland-Syndrom oder beim fetalen Alkoholsyndrom auf. Je nach Grad der Ausprägung kann es zu Verziehungen von Herz und Lunge mit einer Fehlhaltung kommen. Die Fehlhaltung kann häufig mittels frühzeitiger Krankengymnastik verbessert werden. Die Einziehung lässt sich jedoch damit nicht aufheben.

Techniken zum Beheben des Krankheitsbildes sind:

  • eine Saugglocke
  • eine Orthese
  • die sogenannte Nuss-OP mittels Metallbügel
  • ein Implantat oder Eigengewebe (Eigenfett)

In unserer Klinik führen wir den Ausgleich mittels Implantaten durch, die nach vorheriger MRT-Messung und 3D-Technik individuell angefertigt werden. Je nach Ausprägung des Befundes findet auch eine Eigenfettinjektion statt. Dabei wird Fett an anderen Körperstellen gewonnen und nach Aufbereitung in die Defekttasche eingebracht.

Das Poland-Syndrom ist eine komplexe Fehlbildung. Das Fehlen des Brustmuskels und die Fehlbildung der Brustdrüse sind genetisch veranlagt. Die Häufigkeit liegt zwischen 1:10 und 1:100.000. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, ebenso die rechte Körperseite häufiger als die Linke. Ursache ist eine Hemmungsmissbildung in der Embryonalphase.

Der Ausgleich wird häufig durch maßgefertigte Prothesen erreicht. Diese werden in 3D-Rekonstruktion mittels MRT erstellt. Wir setzen das individuell angefertigte Implantat bei einer Operation ein.