Schlafapnoe-Diagnostik

Schlaf-Atem-Störungen umfassen eine große Gruppe von Erkrankungen, die in der International Classiciation of Sleep Disorders (ICSD) zusammengefasst sind. Sie treten meist unbemerkt im Schlaf auf, das heißt vorzugsweise im eigentlich erholsamen Nachtschlaf, und entwickeln ihre Folgen in der nächsten Wachphase. Der nicht erholsame, gestörte Schlaf muss daher immer Anlass zu einer sorgsamen, gestuften Untersuchung sein. Am Ende sollten eine Diagnose und eine Behandlung stehen.

Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine der häufigsten Erkrankung aus dieser Gruppe. Es ist durch intermittierende Atemstillstände gekennzeichnet. Diese Stillstände sind definitionsgemäß mindestens 10 Sekunden lang und treten mit einer Häufigkeit von mehr als zehnmal pro Stunde auf. Meist hält die Apnoe circa 20 bis 30 Sekunden an, bei einigen Patienten sogar zwei bis drei Minuten. Bei Patienten, die an einer Schlafapnoe leiden, äußert sich am Tag sehr oft eine abnorme Müdigkeit. Diese Müdigkeit führt zum Leistungsverlust und zum sogenannten Sekundenschlaf, der gerade im Straßenverkehr zu Unfällen führt. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Diagnostik sinnvoll.

Die wesentlichen diagnostischen Schritte zur Feststellung eines Schlafapnoe-Syndroms sind:

  • Anamnese beziehungsweise Fremdanamnese durch den Partner
  • ambulantes Schlafmonitoring (Pulyoxymetrie über 12 oder 36 Stunden, MicroSomnoCheck, Polygrafie)
  • Polysomnografie im Schlaflabor
  • gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen durch den HNO-Arzt oder kardiologische Diagnostik

Eine ausführliche Anamnese ist von großer Bedeutung, da die Vorgeschichte beziehungsweise die Schlafhygiene (Schlafgewohnheiten und auch Ernährungsgewohnheiten) wesentlich zur Erkennung von Risikofaktoren beiträgt. Das ambulante Schlafmonitoring beinhaltet verschiedene Messungen unterschiedlicher Parameter. Dazu gehören unter anderem die Atemexkursion, die Sauerstoffsättigung, der nasale Atemfluss, Beinbewegungen, Schnarchgeräusche und die Herzfrequenz.

Diese Untersuchung ist die Grundlage für jede weitere Untersuchung im Schlaflabor. Dort schläft der Patient möglichst ungestört in einem Raum, der mit einer Infrarotkamera überwacht wird. Neben der Beobachtung erfolgt ein EEG, ein EMG, ein EOG und ein EKG. Zudem werden auch hier der Atemfluss, die Atemexkursion und die Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie) überwacht. Nach eingeleiteter Therapie sollte eine ambulante Erfolgskontolle mittels Pulsoxymetrie oder spezieller Polygrafie erfolgen.

Die Schlafapnoe-Diagnostik ist ein wichtiger Weg zur Diagnose des Schlafapnoe-Syndroms, das sowohl eine wesentliche Minderung der Lebensqualität als auch eine Gefährdung im Alltag verursacht.